Wer sich vegan ernährt, dem mangelt es häufig an Proteinen. Viele Proteinpulver basieren allerdings auf tierischen Produkten. Eine Alternative kommt aus Nuthetal: Das Institut für Getreideverarbeitung hat pflanzliche Produkte entwickelt, die komplett frei von Allergenen, Gentechnik und Zusatzstoffen sind. Inzwischen bietet das traditionsreiche Institut, das für seine Innovation 2016 den Brandenburger Innovationspreis für Ernährungswirtschaft erhalten hat, zahlreiche Produkte: darunter Proteinflakes für Müslis sowie Yoghurt- oder Fleischalternativen.
Auch Chlorella ist als Proteinlieferant in aller Munde. Längst findet man die Mikroalge nicht mehr nur in Seen, sondern auch als Superfood in zig Produkten: in Tablettenform, als Pulver oder Drink soll die Alge vor allem B12 liefern – ein besonders bei Veganern nachgefragtes Vitamin.
Dass Mikroalgen, vor allem die Extrakte daraus, großes Potential haben, hat das Institut für Getreideverarbeitung (IGV) bereits vor einem Jahrzehnt erkannt. „Zaghafte Ansätze einer völlig neuen Marktentwicklung haben unsere Ingenieure visionär erahnt und beobachtet,“ sagt Dr. Gerd Huschek, Geschäftsführer des IGV. Die Mikroalgenbiotechnologie gehört zu einem der Kompetenzfelder des traditionsreichen Unternehmens, das seit den 1960er Jahren in der industriellen und öffentlichen Auftragsforschung arbeitet und innovative Produkte, Anlagen und Verfahren für Getreideverarbeitung und Biotechnologie sowie für Lebensmittel und verwandte Erzeugnisse entwickelt.
Alles habe mit Intuition und einem Weitblick in die Zukunft begonnen, erläutert Dr. Huschek rückblickend den Werdegang des Unternehmens. Und dieser Weitblick hat vor allem die Ernährungstrends im Blick. Diesen zum Beispiel: Für viele Menschen passt Ernährung und Massentierhaltung nicht mehr zusammen. Wer sich vegan ernährt und seinen Nährstoffhaushalt zum Beispiel mit Proteinpulver auffüllen möchte, dem standen lange Zeit allerdings nur Produkte tierischen Ursprungs zur Verfügung.
Beim IGV reifte deshalb die Idee für eine Alternative: pflanzliche Proteinprodukte. „Die Technologie und Erfahrung zur Herstellung von solchen Produkten dazu hatten wir schon längst – die Extrusion, also die Verarbeitung durch Druck und Temperatur. Dank dem ausgeprägten Forschergeist am Institut bietet das IGV heute eine umfangreiche Palette pflanzlicher Proteinprodukte, die sich wie ein Querschnitt durch den gesunden Tag liest.
Für jede Mahlzeit ist etwas dabei: Proteinreiche Frühstückssnacks, proteinreiche süße Snacks, vegane Convenience-Produkte vom Burgerpatty über Bolognese bis Pasta und Co oder Energy-Extrudate. Das Besondere an den Produkten: sie sind allergen-, gentechnik- und zusatzstofffrei und damit eine ideale Alternative zu Produkten auf Basis von Soja, Weizen- oder Hühnereiweiß.
Für die Entwicklung von allergenfreien pflanzlichen Protein-Extrudate erhielt das Institut den BRANDENBURGER INNOVATIONSPREISES ERNÄHRUNGSWIRTSCHAFT 2016. „Die brandenburgische Ernährungswirtschaft produziert qualitativ hochwertige Lebensmittel und ist außerordentlich innovativ bei der Entwicklung und Herstellung neuer Lebensmittel,“ begründete Alexander Fischer, Staatssekretär für Arbeit und Soziales, die Entscheidung im Rahmen der Preisverleihung.
Die beiden Produkte Protein-Flakes und Protein-Pasta sind ferner in der großen Ernährungsstudie NUTRIACT erfolgreich vertreten. Vor allem die Lifestyle-Branche, die Fitnessbranche und vegane Großverbraucher, aber auch Privat-Label sind begeisterte Abnehmer der neuen Produkte des IGV.
Und wie geht es weiter mit dem Unternehmen, Herr Dr. Huschek? „Gemeinsam mit unseren Kunden forschen wir auch weiterhin an einer gesunden Zukunft. Dabei erfinden wir uns immer wieder neu - in Nuthetal im Landkreis Potsdam Mittelmark.“
2016 wurde das Institut für Getreideverarbeitung / IGV mit dem "Brandenburger Innovationspreis für Ernährungswirtschaft" für die Entwicklung von allergenfreien pflanzlichen Protein-Extrudaten ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um Protein-Flakes, Protein-Crispies und Protein-Nuggets, die als Basisprodukt sehr unterschiedlich im Endprodukt einsetzbar sind. Ein erheblicher industrieller Nutzen besteht in der zwölfmonatigen Lagerfähigkeit ohne Kühlung. Dadurch sinken die Produktionskosten gegenüber der traditionellen Fleischherstellung. Durch Zusatz von Algen kann die biologische Wertigkeit gegenüber tierischen Produkten erhöht werden.
Protein-Flakes und -Crispies
Aus den Basisprodukten des IGV können Privat-Label-Kunden entsprechende Endprodukte herstellen, die dann an den Lebensmittel-Einzelhandel oder Großverbraucher geliefert werden.
Die Mikroalgenbiotechnologie gehört zu einem der Kompetenzfelder des traditionsreichen Unternehmens, das seit den 1960er Jahren in der industriellen und öffentlichen Auftragsforschung arbeitet und innovative Produkte, Anlagen und Verfahren für die Lebensmittel -und Biotechnologie entwickelt.