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Großes Interesse an Kooperationen – Große Innovationsmotivation: Der MEHR ZUKUNFT Klinik-Dialog 2025

Wie können Kliniken aktiv zur Gestaltung des regionalen Innovationssystems beitragen und welche Rahmenbedingungen braucht es, damit Kooperationen mit Start-ups und Unternehmen leichter entstehen? Diese Leitfragen standen im Zentrum des ersten MEHR ZUKUNFT Klinik-Dialogs im März und wurden bei einem weiterführenden Workshop im Juli vertieft.

Teilnehmende des MEHR ZUKUNFT Klinik-Dialogs am 14. Juli 2025.

Dynamik prägt die Zusammenarbeit der zahlreichen Unternehmen aus den Bereichen Digital Health und Life Sciences, die sich in der MEHR ZUKUNFT-Region angesiedelt haben: Die verschiedenen Akteure unterstützen einander, ziehen großen Nutzen aus der Förderstruktur und schließen nachhaltige Allianzen – so konnte sich die Region zu einem herausragenden gesundheitswirtschaftlichen Innovations-Ökosystem weiterentwickeln. Auch die Kliniklandschaft bietet ein breites und qualitativ hochwertiges Angebot. Eine noch engere Anbindung an bestehende Innovationsprozesse könnte dazu beitragen, dass Versorgungseinrichtungen, Unternehmen und letztendlich Patientinnen und Patienten noch mehr von den Synergien profitieren

Um diese Entwicklung zu intensivieren, kamen auf Einladung der Wirtschaftsbeigeordneten Bernd Rubelt aus der Landeshauptstadt Potsdam und Dr. Christoph Löwer vom Landkreis Potsdam-Mittelmark sowie der beiden Wirtschaftsförderungen im Rahmen unserer Kampagne MEHR ZUKUNFT bereits zwei Mal zahlreiche regionale Kliniken und Akteure aus Verwaltung und Wirtschaft zusammen.

Wir freuen uns, dass die Geschäftsführungen des Klinikums Ernst von Bergmann, des Oberlinhauses, des Krankenhauses Alexianer St. Josef, des Johanniter-Krankenhauses Treuenbrietzen und des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin diese Gelegenheiten ergriffen haben und wichtige Impulse zum Dialog geben konnten. Damit boten die Begegnungen einen idealen Anlass, Chancen und Herausforderungen einer engeren Zusammenarbeit zwischen Kliniken und Unternehmen zu beleuchten.

Kliniken sind entscheidende Partner im regionalen Innovationssystem

Wie können Kliniken von neuen Innovationspartnerschaften profitieren? Wie können sie als Partner in die Entwicklung neuer Versorgungs- und Technologielösungen integriert werden? Und welche wirtschaftlichen und strukturellen Voraussetzungen würden Kooperationen erleichtern?

Zentral war die Frage, wie gut Kliniken bereits in Innovationsprozesse eingebunden sind. Mehrere Einrichtungen berichteten von erfolgreichen Kooperationen mit Start-ups und Unternehmen, etwa in den Bereichen „digitale Gesundheitsanwendungen“ oder „robotikgestützte Therapien“.

Trotz erfreulicher Initiativen wurde deutlich, dass strukturelle Herausforderungen fortbestehen: Kliniken sehen sich weiterhin mit fehlendem Personal für die Umsetzung von Kooperationen, begrenzter Expertise bei Anträgen und Formalitäten sowie unzureichender technischer Infrastruktur – besonders in kleineren Häusern – konfrontiert.

Datenschutz und der Umgang mit Patientendaten waren Themen, die beim ersten Treffen als Hürden bei der Zusammenarbeit identifiziert worden waren. Einen wichtigen Impuls lieferte Prof. Dr. Dr. Christian Dierks, Experte für Medizinrecht und Innovation im Gesundheitswesen, bei unserem Workshop im Juli: Er stellte rechtssichere Formen der Zusammenarbeit zwischen Kliniken und Unternehmen vor und erörterte im anschließenden Austausch Fragen zum Datenschutz-Thema.

Herr Prof. Dr. Dr. Christian Dierks hält einen Vortrag zu den rechtlichen Rahmenbedingungen zum Thema Datenschutz.

Intensivierung der Zusammenarbeit von allen Seiten erwünscht

Eine stärkere Vernetzung ist notwendig, um das Innovationspotenzial der Region auch für die Kliniken besser zu nutzen – über diesen Punkt herrschte Einigkeit. Die Klinken würden sich gerne in diesem Feld noch umfassender engagieren, dafür müssten jedoch die Herausforderungen praxisnah und rechtssicher gelöst werden. Dies ist aus Sicht der Beteiligten nicht trivial: Deshalb wurde vereinbart, im regionalen Verbund gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Ziel ist es, konkrete Use Cases zu identifizieren, Erfahrungen zu bündeln und Ressourcen zu teilen. Ein Verbund könne diesen Prozess optimal strukturieren und zugleich als zentrale Anlaufstelle für Kliniken und Start-ups fungieren.

MEHR ZUKUNFT durch Kooperationen

Insgesamt signalisierten die Kliniken großes Interesse an einer strategischen Weiterentwicklung der Kooperationen. Die Kliniken sowie die Wirtschaftsförderungen der Region machen sich jetzt gemeinsam auf, um die Voraussetzungen für engere Kooperationen zu schaffen und den Prozess weiter zu vertiefen. Das Ziel: Eine Bündelung von Potenzial, mit der sich MEHR ZUKUNFT gestalten lässt.

Wir werden die Entwicklungen weiterhin aktiv begleiten und mit weiteren Veranstaltungen und Initiativen dazu beitragen, unsere Region als dynamischen Standort der Gesundheitswirtschaft noch attraktiver und zukunftsfähiger zu machen.