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Von Kooperationswünschen bis zu Start-up-Manager:innen: Aufschlussreiche Diskussionen auf dem MEHR ZUKUNFT Start-ups-Dialog

Vernetzung, Austausch und Get-together: Darum ging es am 25. September 2024 beim MEHR ZUKUNFT Start-ups-Dialog im Blauen Saal des Potsdamer Rathauses. Der Abend brachte Start-ups mit Politik und Verwaltung zusammen und wurde dank der Teilnahme unterschiedlicher Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft zu einer ebenso aufschlussreichen wie gelungenen Veranstaltung.

Teilnehmende des MEHR ZUKUNFT Start-ups Dialog (vorne beginnend im Uhrzeigersinn: Stefan Grill, Hezi Tenenboim, Dominik Sarma, Mareile Wölwer, Ghazaleh Madani, Dr. Omid Nejati, Constanze Büchner, Oliver Latt, Holger Stein, Tobias Neisecke.)

Der Gesundheitsstandort in der MEHR ZUKUNFT-Region hat sich in den vergangenen Jahren dynamisch weiterentwickelt und ist Dreh- und Angelpunkt zahlreicher innovativer Start-ups aus den Bereichen Digital Health und Life Sciences geworden. Um diesen positiven Trend fortzusetzen und die Rahmenbedingungen für junge Unternehmen weiter zu verbessern, sind wir in den persönlichen Austausch gegangen.

Was wünschen sich junge Unternehmen an Unterstützungsangeboten, wie unterscheiden sich die Anforderungen von Start-ups von jenen bereits etablierter Unternehmen und was sind ihre spezifischen Anforderungen an die Gesundheitsregion Potsdam/Potsdam-Mittelmark?

Diese und weitere Fragen haben wir gemeinsam mit verschiedenen Start-ups der Gesundheitswirtschaft, Vertreter:innen der Wirtschaftsförderungen aus Potsdam und Potsdam-Mittelmark sowie der Wirtschaftsförderung des Landes Brandenburg diskutiert.

Die Teilnehmenden

Mit dabei war Constanze Büchner, Geschäftsführerin und Gründerin von CrewLinq: Das Potsdamer Start-up hat eine Software-Lösung für das Ausfallmanagement im Gesundheitswesen entwickelt. Mit der App können im Fall des Personalausfalls schnell und einfach Lücken im Schichtplan geschlossen werden, indem Kräfte aus dem eigenen oder aus verbundenen Unternehmen gefunden werden – eine zuverlässige Lösung vor allem für Krankenhäuser, Pflegeheime und weitere Einrichtungen im Gesundheitswesen.

CanChip, mit Geschäftsführerin und Gründerin Ghazaleh Madani sowie wissenschaftlichem Leiter und Mitbegründer Dr. Omid Nejati, ist ein Start-up aus dem Potsdam Science Park dabei, das vor allem zwei Ziele erreichen möchte: Tierversuche überflüssig machen und Krebspatient:innen bessere Therapien ermöglichen. Mit der Technologie des jungen Unternehmens sollen Krebstherapien viel individueller auf Patient:innen angepasst werden: Dafür bildet die Firma Tumorzellen der Patient:innen auf Chips nach, analysiert ihre Eigenschaften und will die Behandlung so passgenau auf die jeweiligen persönlichen Anforderungen abstimmen.

Mit Geschäftsführerin und Gründerin Mareile Wölwer von vetevo hatten wie eine Bekannte aus dem MEHR ZUKUNFT-Netzwerk mit bei unserem Dialog: Das Unternehmen hat mit einem Team aus Biolog:innen, Tierärzt:innen und weiteren Fachkräften eine eigene Laborsoft- und -hardware entwickelt, die präzise und schnelle Ergebnisse hervorbringt. In ihrem hauseigenen Labor analysieren sie täglich mehrere hunderte Proben von Hunden, Pferden und Katzen auf Würmer, Allergien und DNA und unterstützen Tierbesitzer:innen so in der täglichen Gesundheitsvorsorge.

Dominik Sarma gründete 2018 zusammen mit Robert Zitterbart, Oliver Reimann und Andreas Regnery das Berliner Start-up Belyntic. Das Unternehmen spezialisierte sich auf die innovative Peptide Easy Clean (PEC)-Technologie, die Peptide effizient auf Filtermaterialien aufreinigt und modifiziert. Im Jahr 2022 übernahm Gyros Protein Technologies, ein führender Anbieter von Peptidsynthesizern und Teil von Mesa Laboratories Inc., die PEC-Technologie. Als Senior Market Manager bei Gyros Protein Technologies leitet er die strategische Marktentwicklung und das Marketing des Peptidsynthese- und Aufreinigungsportfolios am SEE:LAB in Teltow und ist gern gesehener Gast bei MEHR ZUKUNFT-Veranstaltungen.

Zudem war mit Hezi Tenenboim, Regionalleiter von FaradaIC Sensors, ein Träger des Innovationspreises Brandenburg 2024 unter den Teilnehmenden: Das Start-up hat einen äußerst kleinen elektrochemischen Gassensor gebaut, mit dem sich die Haltbarkeit von Lebensmitteln genau bestimmen lässt. Durch die Technologie können Lebensmittelhersteller und Einzelhändler nun wichtige Daten über den Zustand und die Frische ihrer verpackten Lebensmittel abrufen und genauer vorhersagen, wie lange sie haltbar sind.

Was treibt die Start-ups um?

Die Unternehmen aus der Region gaben spannende Einblicke in ihre unternehmerischen Erfahrungen und stellten insbesondere den stark vorhandenen Kollaborationsgedanken der örtlichen Gesundheitswirtschaft in den Fokus. Wenn man diese Zusammenarbeit in Zukunft noch stärker auszubauen könne, darin stimmten alle überein, ließen sich die bestehenden Kooperationen weiter intensivieren und neue aufbauen.

Viele der Unternehmen wünschen sich eine intensivere Zusammenarbeit gerade auch mit den Kliniken – beispielsweise bei Veranstaltungen oder auch durch Partnerschaften in gemeinsamen Projekten. Das Netz von Forschungsinstitutionen, fortschrittlichen Unternehmen sowie Universitäten machen Potsdam/Potsdam-Mittelmark bereits jetzt zu einem exklusiven Zentrum der Innovation. Gewünscht wird aber, dies weiter zu stärken und über mehr fachspezifische Veranstaltungen mit den richtigen Multiplikator:innen ins Gespräch und schlussendlich auch ins Handeln zu kommen.

Gemeinsam identifizierten wir weitere Entwicklungspotenziale in der Region: Eine verbesserte Mobilität und Anbindung der öffentlichen Verkehrsmittel sind für viele Start-ups ein zentrales Thema. Sind vorhandene Innovationsorte schlecht zu erreichen, wirkt sich das nicht nur auf die jetzigen Mitarbeitenden aus, sondern wird zum Stolperstein auch im Hinblick auf die immer wichtiger werdende Anwerbung neuer Fachkräfte. Ebenso wichtig ist eine bessere soziale Anbindung durch eine gute Infrastruktur. Diese und weitere Punkte würde die Anziehungskraft der Region für Arbeitnehmer:innen insgesamt heben – wozu, auch dies wurde angeführt, auch das Thema „bezahlbarer Wohnraum“ gehöre.

Ausbaupotenzial sahen die Jungunternehmer:innen auch im Bereich „Onboarding“ in der Region: So könnten beispielsweise „Start-up-Manager:innen“ den Neuankömmlingen in der regionalen Gesundheitswirtschaft den Einstieg erleichtern, indem sie auf die vorhandenen Hilfen und Unterstützungsangebote für Start-ups, ihre Arbeitnehmenden sowie Familien hinweisen.

Spannende Debatten und gute Ideen rund um die Entwicklung unserer Gesundheitsregion, die wir auf alle Fälle weiter bedenken werden!
Und natürlich sind wir von MEHR ZUKUNFT stets und weiterhin vor Ort, wenn es um die Vernetzung neuer Akteur:innen der Gesundheitsregion Potsdam/Potsdam Mittelmark geht. Wir freuen uns über jeden Austausch mit den Akteur:innen der Region und sind schon heute gespannt auf die Impulse aus kommenden Vernetzungs-Veranstaltungen – damit die herausragende Persönlichkeiten auch künftig innovative Produkte und Dienstleistungen für mehr Gesundheit generieren: MEHR ZUKUNFT.