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Regional investiert. International erfolgreich.

Potsdam/Potsdam-Mittelmark ist ein Ort der Kompetenzen, der Synergien und des Miteinanders: Erstrangige Förderpolitik trifft hier auf gründer- und investorenfreundliche Strukturen und einen reibungslosen Transfer von der Wissenschaft in die Praxis. Für ein MEHR an marktfähigen Innovationen in den Bereichen Life Science und Medizintechnik.

Ein unglaublicher Wirtschaftstreiber

Investitionen in die Zukunftsbranche Gesundheit: Tillmann Stenger, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), über die die Gesundheitswirtschaft der Region und die Angebote der ILB.

Wie bewerten Sie die Rolle und die Entwicklung der Gesundheitswirtschaft in der Region?


Tillmann Stenger: Die Gesundheitswirtschaft ist eine der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland, in Brandenburg und auch in Potsdam/Potsdam-Mittelmark. Die Branche zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus. Die Wachstumsraten liegen seit Jahren über denen der Gesamtwirtschaft, der Anteil am Bruttoinlandsprodukt nimmt stetig zu. Gleiches gilt für den Beschäftigungsanteil. In Brandenburg verzeichnet vor allem die industrielle Gesundheitswirtschaft beachtliche Zuwächse: Mit durchschnittlich 5,8 % Wachstum pro Jahr liegt Brandenburg bundesweit an der Spitze. Kurz: Die Gesundheitswirtschaft ist ein unglaublicher Wirtschaftstreiber und ihre Bedeutung wird  weiter zunehmen – allein schon durch die alternde Bevölkerung.

Was ist die Rolle der ILB bei der Entwicklung des Clusters in der Region?


Tillmann Stenger: Die Förderung der Gesundheitswirtschaft war schon immer ein zentraler Fokus der ILB – schon zu Zeiten, als man noch gar nicht von einem „Cluster“ gesprochen hat. Anfang der 1990er Jahre haben wir bereits den Biotech-Campus Hermannswerder gebaut und auf die Entwicklung weiterer Zentren dieser Art gesetzt. Das war ein großer Beitrag zum Wachstum des Gesundheitsclusters in Brandenburg. Heute finanziert die ILB das Clustermanagement in Berlin-Brandenburg, das unter dem Namen Health Capital federführend von Berlin Partner und der Wirtschaftsförderung Brandenburg vorangetrieben wird. Dazu kommen unsere Förderprogramme für Unternehmensinvestitionen. Als einziges Bundesland betreut die ILB Investitionsvorhaben gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung (WFBB) als „One-Stop-Agency“, um Unternehmen, Investoren und Gründern Beratung und Förderung aus einer Hand zu geben.

 
Welche Fördermöglichkeiten bietet die ILB Akteuren der Gesundheitswirtschaft am Standort?


Tillmann Stenger: Die ILB ist einerseits verantwortlich für die Förderprogramme von Land, Bund und EU. Andererseits bieten wir in Form von Krediten, Haftungsfreistellungen und Eigenkapitalfinanzierungen auch eigene Programme an, unabhängig von den öffentlichen Haushalten. Die verschiedenen Finanzinstrumente aus unserer reichhaltigen Palette zu kombinieren und sinnvoll einzusetzen, um die Unternehmen am Standort bestmöglich zu entwickeln. Diese Art von „financial engineering“ ist unsere große Stärke.

 

Wie sieht es bei neuen Marktakteuren aus: Welche Unterstützung erhalten Start-ups und Spin-offs?


Tillmann Stenger: Ein sehr erfolgreiches Programm ist „Gründung innovativ“. Gerade von Unternehmen der Gesundheitswirtschaft wird dieses Programm sehr häufig nachgefragt. Dadurch konnten wir bereits einer ganzen Reihe innovativer junger Unternehmen zu einem erfolgreichen Markteintritt verhelfen. Außerdem können Start-ups Mikrokredite und zinsgünstige Darlehen direkt bei uns, ohne Beteiligung der Hausbank, aufnehmen.

Bei größeren Vorhaben, bzw. auch ergänzend zu den genannten Instrumenten, bieten wir über unsere Tochtergesellschaft BFB Brandenburg Kapital GmbH auch eine Beteiligung in Form von Risikokapital zur Stärkung der Eigenkapitalausstattung an. Die zusätzliche Finanzierung über die Hausbanken unterstützen wir darüber hinaus durch verschiedene Möglichkeiten der Risikoübernahme.

Welche Unterstützungsangebote erhalten Unternehmen, die sich in der Region ansiedeln wollen?


Tillmann Stenger: Prinzipiell ist es bei allen der bereits genannten Fördermaßnahmen irrelevant, ob ein Unternehmen bereits am Standort etabliert ist oder sich neu ansiedelt. Unser wichtigstes Förderinstrument ist auch hier das Programm Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Aus diesem Wachstumsprogramm werden die Unternehmen nicht nur direkt gefördert, sondern auch Technologiezentren, Wissenschafts- oder Gewerbezentren errichtet – infrastrukturelle Maßnahmen, die die Ansiedlung neuer Unternehmen am Standort begünstigen.

 

Gibt es neben der finanziellen auch andere Arten der Unterstützung?


Tillmann Stenger: Absolut. Wir wollen die Entwicklung der Unternehmen und Start-ups in der Region auch inhaltlich begleiten. Wir sind Finanz-, aber auch Ansprechpartner und unterstützen die Netzwerkförderung im Rahmen des Clustermanagements. Bei Veranstaltungen sind wir Gastgeber, bringen uns aber auch beim Thema Förderung und Investition aktiv ein. Außerdem veranstalten wir gemeinsam mit der Investitionsbank Berlin die Deutschen Unternehmer- und Gründertage (deGUT) und organisieren den Businessplanwettbewerb mit den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg (UVB). Neben der Chance auf ein Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro profitieren junge Unternehmer*innen hier vor allem von den Beratungsangeboten und Fachforen. Und: Wir organisieren ein Innovation Lab, in dem nach der Methode des „Design Thinking“ interdisziplinär über neue Innovationen nachgedacht wird.

 

Informationen zu allen Förder- und Darlehensprogrammen erhalten Sie auf www.ilb.de

MEHR INVESTITION / INTERVIEWS

Ein Katalysator für neue Unternehmen

Wir haben mit George Geveke, dem Geschäftsführer der Technologie- und Gründerzentrum Potsdam-Mittelmark GmbH „TGZ PM“, über das „SEE:LAB“ gesprochen und ihn zur Zukunft des Standorts befragt.

Warum ist das SEE:LAB insbesondere für Startups interessant?


George Geveke: Das SEE:LAB ist eine der wenigen Immobilien auf dem Markt, in denen neugegründete kleine und mittlere Unternehmen kleinteilig multivalent nutzbare Labore mit entsprechenden Büroräumen anmieten können. Wir als TGZ PM, eine Wirtschaftsfördergesellschaft des Landkreises PM, können zudem unsere Mieter bei dem Aufbau ihres Unternehmens unterstützen, z. B. indem wir sie mit weiteren wichtigen Geschäftspartnern oder Institutionen vernetzen.

Wo sehen Sie das Kompetenzzentrum „SEE:LAB“ in 2030?

George Geveke: Bis 2030 wird das SEE:LAB die erste Generation an Unternehmen hervorbringen, die das Zentrum verlassen und in der Region Potsdam-Mittelmark angesiedelt werden. Damit soll das Kompetenzzentrum als Katalysator für neue Unternehmen aus dem Bereich der Biomaterialien, der Gesundheitstechnik und Soft-Robotik fungieren.

Geplant ist ein enger Austausch zwischen den Unternehmen im SEE:LAB und dem ansässigem Forschungsinstitut für Hereon (Helmholtz-Zentrum). Gibt es schon konkrete Projektideen?

George Geveke: Die Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Aktive Polymere des Helmholtz-Zentrums Hereon, das sich in direkter Nachbarschaft zum Kompetenzzentrum SEE:LAB befindet, ist hervorragend. Die räumliche Nähe lässt interessante Synergieeffekte hinsichtlich der Entwicklung junger, technologieorientierter Unternehmen, insbesondere auf den Gebieten Biomaterialien, Biochemie, Chemie, Werkstofftechnik und physikalische Technik, erwarten.

Finanzierung und Fördermittel

Exzellente Beratung und vielfältige Förderangebote zeichnen die Region aus

Erste Anlaufstelle für Fragen rund um die Unternehmensfinanzierung sind die Wirtschaftsförderungen Potsdam und Potsdam-Mittelmark. Sie bieten individuelle Unterstützung, um das richtige Angebot und spezifische Ansprechpartner:innen zu ermitteln sowie Kontakte herzustellen. Relevante Partner:innen bei der Finanzierung sind insbesondere die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB; siehe oben), die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) und die Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg (BB).

Über die Fördermittelprogramme der ILB können vielfältige Investitionsziele abgedeckt werden. Hierzu gehören Gründungvorhaben, Ausweitung von Betriebsmitteln und Investitionen, die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen, Markterschließung, Messeteilnahmen oder auch Beratungsleistungen. Hervorzuheben sind unter anderem für kleine Unternehmen die Bezuschussung von Investitionsvorhaben mit bis zu 35 % im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ oder für wachstums- und innovationsorientierte Unternehmen die Kapitalbeteiligungsgesellschaften der ILB und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg (MBG). Darüber hinaus sind alle Finanzierungspartner*innen bundesweit exzellent mit Venture Capital- und Private Equity-Partnern vernetzt.

Spin-offs & Transfer

Unsere Transferstellen begleiten Sie von der Forschung und Entwicklung in den Markt

In Potsdam/Potsdam-Mittelmark funktioniert der Transfer von der Wissenschaft in die Praxis- was nicht zuletzt an den gut vernetzten Transferstellen liegt. Alle Potsdamer Hochschulen verfügen über einen solchen Service:

Der Transferservice der Universität Potsdam wurde bereits Anfang der Neunziger Jahre eingerichtet. Erfahrene Mitarbeiter prüfen Erfindungs- und Patentanmeldungen und initiieren die Überführung erfolgsversprechender Forschungsergebnisse in Marktanwendungen. Potsdam Transfer bietet Unterstützung bei der Gründung und bei der Kooperation mit Unternehmen, der Prüfung der Patentfähigkeit sowie bei der Vermarktung der Forschungsergebnisse auf Messen.

Der Patentservice umfasst die erste Beratung, ob sich eine Patentanmeldung lohnt, und bei Eignung die Verwertung und Vermarktung der Forschungsergebnisse. Ferner werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte zwischen der Universität Potsdam und kleinen und mittleren Unternehmen der Region ins Leben gerufen, deren Umsetzung bei der gemeinnützigen UP Transfer Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer mbH liegt. UP Transfer unterhält darüber hinaus eigene Forschungsgruppen, die regionale Unternehmen in ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit unterstützen. Unternehmen können hier punktuell Forschungsarbeiten in Auftrag geben und müssen keine eigenen Großinvestitionen leisten. Neben verschiedenen weiteren Dienstleistungen wie Tagungen oder Controlling, bietet die Tochtergesellschaft der Universität Potsdam darüber hinaus MBA-Programme speziell für Fachkräfte in den Bereichen Medizintechnik und Biotechnologie an – ein Angebot, von dem es deutschlandweit nur wenige gibt.

Kontaktieren Sie uns!

Clara Mnich


Fachdienstleiterin Wirtschaftsförderung

Tel.: 033841 91-250

Fax: 033841 91-325

E-Mail: wirtschaft@potsdam-mittelmark.de

Stefan Frerichs


Bereichsleiter Wirtschaftsförderung

Tel.: 0331 289-2820

Fax: 0331 289-2822

E-Mail: wirtschaftsfoerderung@rathaus.potsdam.de